Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.

Flugmeeting mit Flug-Pionier

Die Familie Meyer ist seit Generationen mit dem Textilgewerbe verbunden. Um 1830 führte Josef Meyer im luzernischen Triengen eine Handweberei. Ein Nachkomme betrieb 1842 in Dagmarsellen einen Tuchhandel. Eduard Meyer-Braun übernahm eine Handweberei in Zofingen und baute diese um die Jahrhundertwende zur mechanischen Weberei aus. Dessen Sohn Eduard Meyer-Mayor erwarb die Traditionsweberei Gnipper im toggenburgischen Neu St. Johann. Von 1942 bis 1987 führten die Brüder Eduard Meyer jun. und André Meyer-Fehr den Textilbetrieb, welcher 1988 dann von André Meyer übernommen wurde. Eduard Meyer-Mayor begeisterte sich schon früh für die Luftfahrt und organisierte bereits im Jahre 1921 ein Flugmeeting mit dem Flug-Pionier Henri Kunkler in Neu St. Johann, welches viel Publikum anlockte.

Begeisterung weitergegeben

Die Begeisterung von Eduard Meyer-Mayor für die Luftfahrt übertrug sich auf dessen Enkel Martin und André Meyer. Martin Meyer beschäftigte sich schon in seiner Jugend intensiv mit Modellflugzeugen und flog später Gleitschirm.

Im Januar 1992 griff Martin Meyer mit seinem Gleitschirm in Südafrika den Distanz-Weltrekord an und landete nach 152 Kilometern. Damit konnte er sich in die Namensliste der damals weltbesten Streckenflieger eintragen lassen. Auch das artverwandte Wind- und Kitesurfen haben es Martin Meyer bis heute angetan.

Synthetische Feingewebe aus dem Toggenburg

André Meyer war wie sein Bruder ebenfalls fasziniert von der Fliegerei und dem Segelsport. Darum nutzte er 1993 die Chance, innerhalb der Weberei Meyer-Mayor AG eine Abteilung für synthetische Feingewebe aufzubauen. Die Meyer-Mayor-Entwicklung für ein Leichtwind-Spinaker-Gewebe verhalf im Jahre 1995 dem Team New Zealand mit der «Black Magic» zum Gewinn des America’s Cup, der ältesten und bis heute bedeutendsten Segelregatta der Welt.

für die Ballonhersteller in Europa

Ähnliche Gewebe, aber leicht schwerer als jene für die Leichtwind-Spinaker, wurden in der Folge für Heissluft- und Gasballone entwickelt. Mit einer zum Teil gesponserten Gas- und Heissluftballon-Flotte unter dem Logo «MM Technics» fasste die Meyer-Mayor AG Fuss in der Ballonszene und belieferte sämtliche europäischen Ballonhersteller mit synthetischen Geweben aus der Weberei im Toggenburg.

Zum Andenken

Damit schloss sich der Kreis von der Luftfahrt-Begeisterung von Grossvater Eduard Meyer-Mayor bis in die Gegenwart des Ballonsports. Zum Andenken an Eduard Meyer-Mayor wurde 2010 die «Meyer-Mayor Trophy» ins Leben gerufen.